„Mutterschoß“ ist erschienen

Ihr Lieben, was lange währt, wird endlich gut. Heute ist „Mutterschoß“ im Chaospony Verlag erschienen und ich freue mich riesig, dass es endlich so weit ist.

Queer, düster, radikal

Cover von Mutterschoß: Schwarzer Hintergrund, darauf eine diffuse, graue Kreatur mit zerfledderten Flügeln. Im Vordergrund in Rot ein Ritualkreis und ein Vogelschädel. Der Schriftzug "Mutterschoß" ist in einer orientalisch anmutenden Schriftart gesetzt.
Taschenbuch „Mutterschoß“

„Mutterschoß“ ist ein Roman, der mir viel bedeutet, weil er sehr viele Elemente verbindet, die mich schon lange begleiten. Er ist düster, radikal, queer und – vor allem – wütend. In vielerlei Hinsicht war „Mutterschoß“ für mich daher auch ein Ventil, um Wut zu verarbeiten, Wut über Unterdrückung, Machtmissbrauch, systemische Gewalt und fehlende (körperliche) Selbstbestimmung. Im Phantast Nr. 25 habe ich in einem Werkstattbericht darüber gesprochen, welche realweltlichen Themen mich bei „Mutterschoß“ beschäftigt haben und inwiefern es sich in einen feministischen Diskurs einordnen lässt. Auch im Nachwort des Romans gibt es ein paar Ausblicke dazu.

Mit Ajeri habe ich in „Mutterschoß“ auch erstmals eine offen queere Frau als Protagonistin. Queerness war in Ghor-el-Chras schon bei „Opfermond“ allgegenwärtig, allerdings primär unter Männern. In „Mutterschoß“ erweitere ich diese Perspektive auch in Hinblick auf einen intersektionalen Aspekt (Migration und Queerness). Ich bin sehr dankbar, dass ich mit Nora Bendzko und Juri Pavlovic zwei versierte Kolleg*innen für ein Sensitivity Reading gewinnen konnte. Über diese Erfahrung habe ich in einem Blogbeitrag etwas mehr geschrieben.

Kosmische Schrecken und Bodyhorror

Trotz allem ist „Mutterschoß“ aber auch ein Dark-Fantasy-Roman, der – wie schon „Opfermond“ – nicht zimperlich mit seinen Figuren umgeht. Es lohnt sich also möglicherweise ein Blick in die Content Notes. Es geht um Magie, dunkle Geheimnisse, schaurige Experimente und uralte Mächte. Mehr als alle anderen Geschichten aus meiner Feder ist „Mutterschoß“ eng mit kosmischem Horror verbunden und mit der Frage, wie Menschen die Konfrontation mit Wesenheiten überstehen können, die so mächtig sind, dass sie jegliche Vorstellungskraft sprengen.

Neben dem kosmischen Horror spielen auch Medizin und Bodyhorror eine entscheiden Rolle. In einem Blogbeitrag bei Fantastische Antike habe ich genauer beschrieben, wie antike Medizin, Phantastik und Horror in „Mutterschoß“ ineinander greifen und welche historischen Quellen mir bei dieser Aufarbeitung geholfen haben.

Wer mich kennt, weiß, dass im Zentrum meiner Geschichten immer die Protagonist*innen und ihre Charakterpsychologie stehen. Das ist bei „Mutterschoß“ nicht anders. Ähnlich wie in „Opfermond“ begleiten wir hier zwei Hauptfiguren – Shiran und Ajeri – die aus ganz unterschiedlichen Lebensrealitäten stammen und sehr unterschiedliche Privilegien genießen. Während Shiran als Sohn eines angesehen Arztes die brutale, sozialdarwinistische Ideologie der Stadt vollständig aufgesogen hat und in vielerlei Hinsicht davon profitiert, sieht Ajeri vor allem die Schattenseiten, die Perspektive der Unterdrückten. Und eine unschöne Vergangenheit, die beide verbindet, krönt diese Diskrepanz. Aber mehr verrate ich dazu noch nicht …

„Mutterschoß“ ist trotz des identischen Schauplatzes unabhängig von „Opfermond“ lesbar, aber natürlich gibt es ein paar Parallelen, Gemeinsamkeiten und „Easter Eggs“ für diejenigen, die den ersten Roman kennen. Apropos, für alle Komplettist*innen unter euch: In der Anthologie „Blutrote Liebe“ ist eine weitere Kurzgeschichte aus Ghor-el-Chras erschienen, die sich um die Vergangenheit einer Person rankt, die bisher in allen Geschichten eine Rolle gespielt hat … Aber ich verrate nicht, welche. 😉

Release-Programm „Mutterschoß“

Zum Erscheinen des Romans gibt es heute ein tolles Release-Programm für euch.

Programm zum Release-Event am 15. Juni

17.30 h: Plauderrunde mit dem Chaospony Verlag
Wo: Instagram, bei eleawriting (wird aufgezeichnet)

18.30 h: Diskussionspanel „Weltenbau 2.0“ mit Judith Vogt, Annette Juretzki und Rafaela Creydt. Wir sprechen über progressive Ideen im phantastischen Weltenbau und darüber, warum Fantasy nicht immer auf Mittelalter (TM), Schlamm und Misogynie aufbauen muss.
Wo: Twitch, PnP-Tings (wird aufgezeichnet)

20.00 h: Lesung aus „Mutterschoß“ und Gewinnspiel
Wo: Twitch, Janika Hoffmann

Links zum Buch

Wenn ihr den Roman käuflich erwerben möchtet, gibt es dafür mehrere Optionen.

Das Ebook erhaltet ihr derzeit nur auf Amazon, dafür auch über Kindle Unlimited.

Das Taschenbuch könnt ihr im Buchhandel oder direkt beim Verlag bestellen.

Solange der Vorrat reicht gibt es auch noch ein paar Buchboxen beim Verlag – mit signiertem Taschenbuch.

Eine passende Stadtkarte von Ghor-el-Chras gibt es hier zum Download.

Ein Bitte noch zum Schluss: Kleinverlage und Indie-Autor*innen wie ich leben von Mundpropaganda. Wenn ihr den Roman gelesen habt und er euch gefallen hat, dann würdet ihr uns einen riesigen Gefallen tun, wenn ihr eine kurze Rezension schreibt – auf Amazon, Goodreads, Lovelybooks, was ihr mögt – oder den Roman weiterempfehlt. Ihr müsst aber auch nicht an Kritik sparen, falls ihr welche habt. Ich bin in jedem Fall gespannt auf eure Meinung.

Ein Gedanke zu „„Mutterschoß“ ist erschienen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert