Zu Sensitivity Reading kursieren immer wieder zahlreiche Gerüchte und Halbwahrheiten. Die Rede ist von Empfindlichkeitslesen, Zensur oder moralischer Prüfstelle. Tatsächlich greifen aber zunehmend mehr Autor*innen und Verlage auf diese Möglichkeit zurück.
In diesem Beitrag möchte ich euch kurz erklären, was Sensitivity Reading eigentlich ist, warum ich es für meinen nächsten Roman „Mutterschoß“ in Anspruch genommen habe und wie mein Projekt davon profitiert hat.
Wenn ihr mehr über den Roman an sich wissen wollt, findet ihr hier Informationen.
Repräsentation und Figurendarstellung
Doch zunächst, was ist das überhaupt, „Sensitivity Reading“? Auf ihrer Website definieren Elif Kavadar und Victoria Linnea das Angebot wie folgt:
Wo das Lektorat also Logiklücken oder inhaltliche Schwächen eines Romans aufzeigt, ist es die Aufgabe von Sensitivity Reading, auf die Repräsentation marginalisierter Gruppen und deren Darstellung zu achten.
Sensitivity Reader sind überwiegend selbst Betroffene („Own Voice“) und zugleich Literatur-Expert*innen, z.B. weil sie selbst schreiben, für Verlage arbeiten und/oder literarische Themen studiert haben. Ihre Aufgabe besteht darin, Autor*innen rückzumelden, wie gut ihnen die authentische Darstellung einer Figur gelungen ist. Sie analysieren auch, ob sich in den Text problematische Klischees oder Mikroaggressionen eingeschlichen haben.
Es geht also nicht darum, Themen wie Diskriminierung oder Hass gegen bestimmte Gruppen komplett herauszustreichen, wie manchmal befürchtet wird. Viel mehr sollen Autor*innen für bestimmte Themen oder Darstellungen sensibilisiert werden.
Warum Sensitivity Reading?
Warum brauche ich jetzt als Autor*in Sensitivity Reading oder vielmehr: Inwiefern kann ich davon profitieren? „Brauchen“ ist ja immer ein schwammiger Begriff. Wir „brauchen“ als Autor*innen auch kein Lektorat, wenn wir ein Buch veröffentlichen wollen. Wir „brauchen“ keinen Verlag, kein Marketing, noch nicht einmal Rechtschreibfähigkeiten. All das ist aber trotzdem sehr nützlich, wenn man sich als Autor*in auf dem Buchmarkt behaupten will.
Empathie und Einfühlungsvermögen sind für Autor*innen wichtige Eigenschaften, aber manchmal reichen sie nicht aus. Auch weiße Menschen wissen zum Beispiel, dass es Rassismus gibt, haben aber oft eine andere Vorstellung davon als Betroffene. Wie sich diese Erfahrungen äußern oder was sie mit Betroffenen machen, können sich Außenstehende oft nur begrenzt vorstellen. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Facetten des Lebens, die nicht mit Diskriminierung zu tun haben, sondern mit gewöhnlichen, alltäglichen Erfahrungen.
Nur als Beispiel: Wenn ihr weiß seid, habt ihr eine Vorstellung davon, wie eure Schwarze Figur ihr Haar pflegen muss? Was wisst ihr als Christ*innen (oder Atheist*innen) tatsächlich über den Alltag anderer Glaubensrichtungen? Oder wisst ihr als cis Mann, wie sich Menstruation anfühlt oder wie lange sie dauert? Vieles davon lässt sich auch im Internet recherchieren, aber gerade bei typischen Alltagserfahrungen, die nicht unbedingt im Netz ausgebreitet werden, stößt diese Methode manchmal an ihre Grenzen.
Das „Andere“ darstellen
Sensitivity Reading kann auch helfen, Othering zu vermeiden. Wenn Menschen aus der Mehrheitsgesellschaft Personen einer anderen Gruppe beschreiben, tendieren sie oft dazu, das Andersartige und Spezielle herauszuheben, statt Gemeinsamkeiten zu betonen. Häufig werden dabei Vorurteile oder Gruppenphänomene verallgemeinert.
Beispiele für Othering könnten sein:
- Eine Person im Rollstuhl wird vor allem darüber definiert, dass sie nicht laufen kann und wie sehr sie unter diesem Umstand leidet.
- Bei der Beschreibung einer (cis) Frau wird exzessiv über ihre Brüste oder Genitalien gesprochen.
- Der Plot queerer Personen dreht sich vor allem um ihre Diskriminierung und Ausgrenzung.
Othering kann sich für Betroffene sehr schmerzhaft anfühlen. Es kann der Eindruck entstehen, sie würden ausschließlich über ihr „Anderssein“ oder ihre Diskriminierungserfahrung definiert, statt als vollwertige, komplexe Personen dargestellt zu werden.
Sensitivity Reader können aufgrund ihrer besonderen Perspektive solche Phänomene erkennen und aufzeigen. Sie helfen Autor*innen, die Sichtweise und Lebenserfahrung Betroffener besser zu verstehen, Fehler zu vermeiden und zu verhindern, dass unbeabsichtigt Vorurteile oder Stereotype transportiert werden.
Dabei machen sie Autor*innen keine Vorschriften oder verbieten bestimmte Themen, wie manchmal behauptet wird. Genau wie im Lektorat liegt die Hoheit über die Textgestaltung weiterhin bei den Autor*innen. Und wie im Lektorat bietet auch Sensitivity Reading nie eine Garantie für ein perfektes oder „politisch korrektes“ Buch.
Entgegen der verbreiteten Ansicht ist Sensitivity Reading übrigens nicht nur für komplexe, schwere Geschichten mit vielen gesellschaftspolitischen Ansätzen interessant, sondern auch für typische „Unterhaltungsliteratur“. Gerade ein gemütlicher Krimi, eine zuckrige Romanze oder ein witziges Jugendbuch sollten für alle Leser*innen eine Komfortzone bieten und keine Gruppe unverhofft vor den Kopf stoßen.
Sensitivity Reading für „Mutterschoß“
Gehen wir also in den praktischen Teil über: Warum habe ich mich für mein kommendes Projekt „Mutterschoß“ für Sensitivity Reading entschieden? Wie lief das ab? Und wie hat mein Manuskript davon profitiert?
„Mutterschoß“ ist zunächst ein Fantasy-Roman, der nicht in unserer Welt spielt: Warum also überhaupt Sensitivity Reading? Natürlich kann ich keine Person aus dem fiktiven Ghor-el-Chras zu ihren Lebensumständen befragen, aber die meisten Erfahrungen, die Figuren in literarischen Settings machen, sind universell. Diskriminierung fühlt sich in unserer Welt nicht anders an als in einer Fantasywelt. Und trotz der Distanz wünsche ich mir als Autorin natürlich, dass sich Leser*innen mit den Figuren identifizieren können.
Ajeri, eine Protagonistin des Romans, ist eine lesbische Frau, deren Familie aus ihrer Heimat fliehen musste, als Ajeri noch ein Kleinkind war. Sie wächst in Ghor-el-Chras auf, hält aber an ihren kulturellen Wurzeln fest und wird dadurch von der Gesellschaft ausgegrenzt. Ich hatte beim Schreiben einen sehr guten Draht zu Ajeri und das Gefühl, mich sehr gut in sie und ihre Rolle hinein versetzen zu können. Dennoch spürte ich, wie ich an einigen Stellen an meine Grenzen kam.
Erfahrungen mit Alltagsrassismus
Ajeri ist ein „Kind zweier Welten“. Sie ist in Ghor-el-Chras aufgewachsen, fühlt sich aber ihrer Heimat stark verbunden und verachtet die streng patriarchalen, gewaltvollen Strukturen in Ghor-el-Chras. Zudem ist sie als Frau und aufgrund ihres kulturellen Hintergrunds gleich in doppelter Hinsicht marginalisiert und immer wieder fremdenfeindlichen Aggressionen ausgesetzt. Gerade diese Erfahrungen wollte ich so stimmig und glaubwürdig wie möglich in die Geschichte integrieren.
Zum Glück fand ich in Nora Bendzko eine wundervolle Kollegin, die mir als Sensitivity Leserin für diese Thematik zur Seite stand. Nora ist mixed, sie hat einen deutschen Vater und eine marokkanische Mutter. Auch mit Ausgrenzung und Diskriminierung hat Nora in ihrem Leben leidvolle Erfahrungen sammeln müssen, unter anderem hat sie darüber in diesem Interview gesprochen. Aufgrund der Ähnlichkeit zu Ajeris Perspektive war ich unheimlich dankbar, dass Nora sich bereit erklärt hat, mich durch Sensitivity Reading zu unterstützen.
Nora kannte bereits „Opfermond“, den Vorgänger zu „Mutterschoß“, und war daher mit dem Setting vertraut. Sie hat das gesamte Manuskript gelesen, ehe es an den Verlag ging, und immer wieder Anmerkungen an den Rand gesetzt. Wichtige Themen haben wir anschließend noch einmal in einem gemeinsamen Telefonat besprochen und diskutiert.
Aufgrund ihres Hintergrunds hat sich Nora insbesondere mit den Abschnitten beschäftigt, in denen es um Ausgrenzungserfahrung, Alltagsrassismus und das Erleben von „Fremdheit“ geht (s. Bild).
Feminismus und Frauenfeindlichkeit
Aber auch bei der sensiblen Balance zwischen der Frauenfeindlichkeit des Settings und meinem Wunsch, dennoch aktive, selbstbestimmte (und queere) Frauenfiguren darzustellen, hat Nora mir geholfen. Sie hat Fragen aufgeworfen, Zusammenhänge analysiert und auch Szenen herausgestellt, die ihr in diesem Punkt gut gefallen haben (s. Abbildung 2).
Lesbische Erotik
Ajeri ist darüber hinaus in einer festen Beziehung mit ihrer Geliebten Shanna. Dabei war mir wichtig, dass die Intimität der beiden nicht zu sehr durch eine heteronormative Brille betrachtet wird und authentisch wirkt.
Hier hat mich Juri Pavlovic unterstützt. Juri ist selbst Fantasyautor*in und befasst sich als Lektor*in auch mit romantischer Literatur (und ihren Abgründen). Als queerer Person ist siem die Repräsentation lesbischer Figuren sehr wichtig.
Juri hat für mich die Szenen gelesen, in denen die beiden Frauen sehr intim miteinander agieren (inkl. einer Sexszene). Das Manuskript hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Lektoratsdurchgang gelaufen und ich war gerade in der Überarbeitung. Juri hat mir zurückgemeldet, wie authentisch sie die Interaktion empfindet und ob ihr Aspekte aufgefallen sind, die problematisch sein könnten (s. Abbildung 3). Zum Beispiel in Hinblick auf eine unangemessene Fetischisierung von lesbischen Beziehungen.
Der Kommentar hier zeigt sehr schön, worauf es beim Sensitivity Reading ankommt: Reflexion. Was lösen bestimmte Äußerungen aus? Ist diese Wirkung intendiert oder könnte man die Formulierung noch verbessern?
Chancen und Grenzen von Sensitivity Reading
Alles in allem hat sich meine erste Erfahrung mit Sensitivity Reading sehr gelohnt. Ich habe viel über meinen eigenen Text gelernt, über verschiedene Punkte nachgedacht und ich bin überzeugt, dass sich das Ergebnis wirklich sehen lassen kann.
Trotzdem ist Sensitivity Reading kein Garant dafür, dass sich keine problematischen Aspekte mehr in einer Geschichte verstecken. Genauso wenig wie ein Korrektorat einen fehlerfreien Text garantiert. Oder ein Lektorat sicherstellt, dass keine Logiklücke zurückbleibt. Dadurch, dass Sensitivity Leser*innen vor allem aus ihrer eigenen Erfahrung profitieren, sind ihre Sichtweisen nicht universell. Andere Betroffene können bestimmte Aspekte ganz anders einschätzen als sie. Der „perfekte Text“ ist in jeder Hinsicht illusorisch.
Sensitivity Reading sollte nach meiner Auffassung auch nicht als „Feigenblatt“ herhalten, um spätere Kritik am Text abzuwehren. Es befreit nicht davor, sich auch als Autor*in (oder Verlag) weiterhin mit Themen wie Repräsentation, Rassismus, Ableismus etc. zu befassen und sich weiterzubilden. Auch hier ist die Parallele zum Lektorat naheliegend: Selbst gute Lektor*innen können einen fehlerhaften Text nicht in ein Meisterwerk verwandeln.
Die Not mit dem lieben Geld
Sensitivity Reading ist viel Arbeit. Nicht nur für die Autor*innen, sondern vor allem für die Sensitivity Reader selbst. Es ist zeitaufwändig und unter Umständen auch emotional und psychisch belastend. Die Sensitivity Reader müssen sich schließlich intensiv mit schwierigen Themen, Mikroaggressionen oder -ismen befassen. Für selbst Betroffene ist diese Aufgabe besonders fordernd.
Darüber hinaus fällt es vielen Autor*innen noch schwer, -ismen in den eigenen Texten zu reflektieren. Kritik anzunehmen und umzusetzen ist immer ein Drahtseilakt, ganz besonders, wenn es um internalisierte Vorurteile geht. Niemand befasst sich gerne mit dem Gedanken, dass man (unbewusst) problematische Bilder in die eigenen Texte projiziert hat.
Wichtig ist hier, die Schuld nicht den Sensitivity Readern zuzuschieben oder vollständig zu blockieren, sondern sich konstruktiv damit auseinander zu setzen. Sensitivity Reader sehen es nicht als ihre Aufgabe, Autor*innen als „schlechte Menschen“ zu deklassieren. Sie sind nicht die „Feinde“ der Autor*innen, im Gegenteil. Sie wollen helfen, vielfältigere und bessere Geschichten zu erzählen. Ob Autor*innen die Vorschläge annehmen und umsetzen, liegt immer noch in ihrer Hand.
Aufgrund des erheblichen Aufwands sollte Sensitivity Reading keine Gratis-Dienstleistung sein, sondern eine, die angemessen bezahlt wird. Meine Kollegin Swantje Niemann hat in ihrem Blogartikel stimmig dargelegt, welche Vorteile es darüber hinaus hat, professionelle Sensitivity Reader zu engagieren anstelle von guten Bekannten.
Gerade im Selfpublishing oder Kleinverlagswesen ist die Frage nach dem Geld aber immer präsent: Kann ich mir als Autor*in Sensitivity Reading leisten, wenn ich zudem noch ein Lektorat und Korrektorat bezahlen möchte? Es gibt verschiedene Wege aus diesem Dilemma.
Kombination
Mittlerweile bieten viele Lektor*innen neben Lektorat auch Sensitivity Reading an. Der Preis wird dann sicher höher liegen als für ein klassisches Lektorat, aber niedriger als für beide Dienstleistungen getrennt. Der Vorteil liegt zudem darin, dass sich Lektor*innen ohnehin vertieft mit dem Text befassen. Gleichzeitig besteht aber der Nachteil, dass sich die Lektor*innen unter Umständen nicht so intensiv mit dem Sensitivity Reading-Aspekt auseinandersetzen können, da es ja noch viele andere Baustellen gibt.
Tauschen
Wenn ihr selbst Autor*innen seid oder Dienstleistungen in diesem Bereich anbietet, könnt ihr vielleicht ein Tauschgeschäft arrangieren. Viele Autor*innen, gerade aus dem Kleinverlags- und SP-Wesen, sind auf gegenseitige Unterstützung und Solidarität angewiesen. Ich hatte das Glück, mich mit Nora auf einen solchen Austausch verständigen zu können.
Ausschnitte
Um Ressourcen zu sparen, gibt es auch noch immer die Möglichkeit, nur einzelne Ausschnitte oder Kapitel mit Sensitivity Readern zu besprechen. Das ergibt natürlich vor allem da Sinn, wo sich die Themen nicht zu breit über den gesamten Roman verteilen. In meinem Fall bot sich dieses Vorgehen für die intimen lesbischen Szenen an.
Verlage sensibilisieren
Wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, sprecht mit euren Verlagen über Sensitivity Reading, räumt mit Vorurteilen auf und legt dar, warum euch dieses Thema am Herzen liegt. Vielleicht findet ihr gemeinsam mit dem Verlag eine gute Lösung, die finanziell für alle rentabel ist.
Fazit
Alles in allem hat mich das Sensitivity Reading für „Mutterschoß“ sehr bereichert und mir geholfen, mich noch tiefer und intensiver mit meinem Text, dem Weltenbau und den Figuren zu beschäftigen. Gerade zu Ajeri habe ich durch das Sensitivity Reading einen noch besseren Zugang gefunden und fühlte mich bei ihrer Darstellung sicherer.
Falls ihr jetzt darüber nachdenkt, selbst Sensitivity Reading in Anspruch zu nehmen, findet ihr auf der Website verschiedene Ansprechpartner*innen, nach Themen sortiert. Allen, die gerne intensiv über ihre Texte und deren Wirkung nachdenken und keine Scheu haben, an sich und der eigenen Perspektive zu arbeiten, kann ich das nur ans Herz legen. Es wird eure Geschichten bereichern.
Abschließend noch einmal ein herzliches Dankeschön an Nora und Juri für die tolle Zusammenarbeit und eure Unterstützung!
Mehr über Nora Bendzko findet ihr auf ihrer Website. Sie schreibt vor allem düstere Märchen in historischem Kontext, teils auch mit queeren Themen. Im Juni 2021 erscheint bei Droemer Knaur ihr epischer Dark-Fantasy-Roman „Die Götter müssen sterben“, in der die Amazonen ihr Schicksal im Krieg um Troja behaupten müssen.
Juri Pavlovic hat mit Textehexe eine Website für Lektorat und Buchberatung ins Leben gerufen, dort könnt ihr zu Juri und sieren Kolleg*innen Kontakt aufnehmen. Als Autor*in schreibt Juri (unter dem Namen Susanne Pavlovic) vor allem Fantasy, siere Feuerjäger-Reihe um die Kriegerin Krona wurde unter anderem mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Mehr über siere Fantasybücher findet ihr auf der Website des Amrun Verlags.
Weiterführende Links
Website Sensitivity Reading: https://sensitivity-reading.de/
Victoria Linnea über Sensitivity Reading: https://www.epubli.de/blog/gastbeitrag-victoria-linnea
Elif Kavadar über Sensitivity Reading (speziell für Phantastik): https://www.tor-online.de/feature/buch/2019/08/was-ist-sensitivity-reading/
Überblick über Sensitivity Reading von Askın-Hayat Doğan: http://ask-dogan.de/was-ist-sensitivity-reading-ein-blitzueberblick/
Swantje Niemann über ihre Erfahrung mit Sensitivity Reading: https://www.swantjeniemann.de/hinter-den-kulissen-sensitivity-reading
Podcastfolge „Auf ein Buch und einen Tee“ mit Nora Bendzko zum Thema Sensitivity Reading:
Über meine Bücher
„Mutterschoß“ erscheint demnächst im Chaospony Verlag. Der Vorgänger, Opfermond, ist beim Mantikore Verlag erschienen und überall im Buchhandel erhältlich.
Toller Erläuterung, vielen Dank!
Und ich find das Thema auch sehr wichtig.
Weil ich gerade die Fortsetzung dazu anfangen wollte, habe ich in den letzten Wochen meine Geschichte Angelic Duties noch mal gelesen, und ich wusste, dass ich 2013 vielen Dinge noch nicht so beachtet habe wie heute, aber ich war trotzdem stellenweise überrascht davon, wie misogyn, transfeindlich und seltener auch rassistisch mir die Geschichte vorkam.
Da hätte ein Sensitivity Reading sehr geholfen.
Danke für deinen Kommentar, Muriel. Mir geht das ähnlich mit den älteren Sachen, zum Glück hab ich davon nichts veröffentlicht. 😀 Ich finde aber selbst bei Texten, die ~ 5 Jahre alt sind, viele Dinge, die ich heute anders angehen würde. Das ist aber okay, man entwickelt sich eben weiter. Sensitivity Reading hilft da natürlich auch weiter, Neues zu lernen und sich selbst zu hinterfragen.