Charaktervorstellung Varek (Teil 2)

Ein Beitrag zur Opfermond-Releasewoche

Am 11. September erscheint mein Fantasy-Debüt „Opfermond“ als Ebook. Eine Woche lang werden deswegen auf meinem Blog thematisch passende Beiträge erscheinen. Den ersten Teil der Charaktervorstellung von Varek findet ihr hier.

Gestern hab ich euch ja schon ein bisschen etwas über Varek erzählt (oder er über sich), heute möchte ich das Ganze mit einer kleinen Textstelle illustrieren.

Varek ist, nicht zuletzt aufgrund seiner Profession als Auftragsmörder, ein klassischer Einzelgänger. Da die Bürger von Ghor-el-Chras ohnehin nur Abschaum in ihm sehen, hält er sich vorrangig an Leute, die man bezahlen kann: Diener, Rauschkrauthändler und Prostituierte.

Glück ist etwas, das sich ein Unbestechlicher nicht leisten kann, doch mit der richtigen Menge Rauschmittel kann Varek zumindest eine Weile in schönen Erinnerungen schwelgen. Aber lest selbst.

Diesmal waren die Bilder, in die er eintauchte, um ein Vielfaches angenehmer. Hell, freundlich, tröstend. Vor ihm tanzten bunte Funken, die in ungewöhnlichen Farben pulsierten, und in seinem Kopf ertönten Laute von so überirdischer Schönheit, dass sie ihm den Atem raubten. Die absonderlichsten Gerüche drangen an sein Ohr und er schmeckte die in Regenbogenfarben schimmernden Klänge auf der Zunge. Ein anregendes Prickeln erfasste seinen gesamten Körper, es schien ihm, als schwebe er auf Wolken. Es gab keinen Schmerz. Keine Trauer. Keine Dunkelheit. Längst vergessene Erinnerungen an schönere Tage bahnten sich einen Weg in Vareks Bewusstsein. Er sah seinen Vater, einen braun gebrannten Mann mit breiten Schultern, der ihm mit stolzgeschwellter Brust seine erste Waffe überreichte. Wie von fern beobachtete er sich und seinen Bruder dabei, wie sie mit nackten Oberkörpern im seichten Ufer des Pirh nach Fischen jagten. Und er erblickte sich selbst im einvernehmlichen Handschlag mit dem Bar-Amin, der ihn als Leibwächter verpflichtete. Er ließ sich fallen und versank gänzlich im weichen Meer der Erinnerungen. Ja, es hatte bessere Tage gegeben. Jene Tage, in denen er für das Wohl seiner Auftraggeber gekämpft und nicht das Blut unschuldiger Mädchen vergossen hatte. Tage, in denen er noch geliebt hatte.'Opfermond' von Elea Brandt

Morgen widmen wir uns dann der zweiten Hauptfigur aus „Opfermond“ – der Straßenhure Idra.

Hier ist außerdem der Link zur Facebook-Veranstaltung für die Release-Woche.

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